Ilka - 20. Session - "Die böse Ilka" Magic - 12 (Juli 2009) - Wortprotokoll

Die Klientin holt in dieser Sitzung ihre Pubertät und damit das Ausleben ihrer Schattenseiten nach. Am Ende steht ihr Vater, der sich selbst auch nie wirklich ausgelebt hat, hinter ihr, und mit ihm kommt noch einmal das Thema „Beziehung“ zur Sprache. Die innere Frau der Klientin taucht auf. Sie ist zwar wunderschön, sitzt aber im Schaukelstuhl und strickt Socken. Sie hat resigniert, steht innerlich immer noch bei der ersten großen Liebe. Das heißt, die Klientin hat sich danach nie wieder tief auf einen Mann eingelassen. Hier gibt es also noch Handlungsbedarf, der für die folgenden Sitzungen vereinbart wird.Vorgespräch:
K. Mir geht es gut, ich wollte heute eigentlich aussetzen. Ich hab gedacht, die Anderen sollen auch mal drankommen. Das hat sich jetzt so geändert, das Stichwort war: böse Mädchen! Das hier sind alles liebe Mädchen, und da ist bei mir der Stachel hoch gekommen. Das Thema ist: ich möchte ein böses Mädchen sein. - Ich will nicht so angepasst sein. Es kotzt mich an.

 

Sitzung:

Ilka: „Ich bin unten, da ist ein Gang, gefliest mit Marmor. Rechts und links sind Türen, ich entscheide mich für die linke Türe. Es sind fünf, ich nehme die Mittlere. Oben an der Tür ist ein Kuhkopf.“ „Hier wohnt die böse Ilka“ – steht auf der Tür. Sie öffnet: „Da ist schummeriges Licht. Es ist alles so, als ob ich irgendwie in einen Puff komme. Es ist alles so rot abgehängt ... Der Fußboden ist aus getrocknetem Lehm. Da stehen so rosa Pantöffelchen, iiihh, so ein bisschen anrüchig.“
Die Schuhgröße ist 39 und damit passen sie mir nicht. Ilka wird richtig neugierig. „Da sehe ich meine Tochter. Die ist so 16 oder 17.“ Ihre Tochter ist jetzt 26 – also liegt diese symbolische Zeit 10 Jahre zurück.

Ilka beschreibt weiter: „Da oben sehe ich einen Pferdekopf, irgendwie ist das auch so eine Reitschule ... Eisenbeschläge, also, so Hufeisen für das Pferd.
Meine Tochter steht mir genauso gegenüber, verschränkte Arme, und wir schauen uns beide an. Zornig, wir sind beide zornig.

Ilka fragt erstaunt: Ich möchte dich mal fragen, ich dachte, das hier ist eigentlich mein Raum, was machst du hier in meinem Raum? ... Sie sagt: Mutter, das ist mein Raum.“

Die Auseinandersetzung mit ihrer Tochter steht an. Sie lebt zu Hause noch in ihrem Haushalt und beide können sich nicht voneinander lösen. Die Rollen sind vertauscht. Ilka ist als Pflegefall das Kind und ihre Tochter kann nicht ihren Weg in ihr Leben gehen. Das wird in den letzten Sessions von Ilka und ihrer Tochter 2 Jahre später sehr deutlich. 4 Wochen nach den Sessions wird sie in die andere Welt gehen.

Ilka fragt erbost: „Wie kommst du da drauf, dass das dein Raum ist? ... Ich stehe doch hier drin! Du siehst doch hier ist mein Lieblingspferd an der Wand, und ich wollte jetzt grade zum Reiten gehen. ... Was machst du hier? Hallo Tine, ich würde ganz gerne die Fragen stellen. Es ist mir unangenehm, dass du hier bist, das stört mich. Könntest du bitte dein Pferd nehmen und davon reiten? ... Nee, sagt sie, ich will gucken, was du hier machst. ... Das ist mir peinlich.“
Ilka gesteht, das sie diese Mutter-Tochter-Kämpfchen aus ihrer „Sturm und Drang-Zeit“ kennt. „Ich hab mit 12 noch die Matratze in das Schlafzimmer meiner Eltern geschoben, weil ich Angst hatte, alleine zu schlafen. Und dann war ich in der Handelsschule, da hat mir ein Junge ganz gut gefallen, und von dem Zeitpunkt an habe ich in meinem Zimmer geschlafen. Danach hatte ich mich verändert, ich war dann ein ganz normales junges Mädchen. Ich habe dann gemerkt, dass meine Mutter mir das irgendwie nicht gegönnt hat, sie wollte mich immer irgendwie in meine Pflichten nehmen.“

Sie holt ihre Mutter herbei: „Mutter, ehrlich gesagt, ich möchte nicht, dass du dich hier in meine Pubertät einmischst. Mach du deins, ich möchte meins machen.“
Therapeut: „Guck mal, wie sie reagiert, und schau gleichzeitig, wie deine Tochter reagiert. Da scheint sich irgendwas Selbstähnliches aufzubauen. Nicht umsonst taucht deine Tochter da auf, wenn du dich vorne auf die Tür schreibst.“

Ilka: „Die Mutter sagt: Moment mal! Erst hast du mal deine Pflichten hier abzuleisten, das heißt: Schule, nachmittags hast du dich um mich zu kümmern. Das war so, wenn ich die Hausaufgaben gemacht hatte, bin ich mit ihr spazieren gegangen, wir sind dann nach A. gelaufen und dann wieder mit dem Bus nach Hause. Das hat ihr gefallen, sie kam raus. Mir hat es auch immer ganz gut gefallen, weil ich dann was gekauft bekam. Das will sie so beibehalten.

Mutter, das stört mich, weil du mich dann an die Hand nehmen willst, ich will das aber nicht. Nimm jemand anderen an die Hand, ich kann allein laufen.“
Der Therapeut versucht den Zusammenhang zu verdeutlichen: „Du bist 12, und die will dich an die Hand nehmen. Du wolltest ja diese unangepasste oder die böse Ilka hoch holen, die du damals nicht sein durftest. Und schau gleichzeitig, warum taucht deine Tochter mit 16 auf?“

Ilka betrachtet beide nachdenklich: „Wenn ich mir das so anschaue, ist es bei uns so, dass du mich immer an die Hand nehmen willst. So, als ob sich die Rollen vertauscht hätten, als ob du die Mutter wärest und ich das Kind. - Sie sagt: Du bist für mich immer die Mutti. ... Aber ich habe dich, Tine immer als meine Mutter gesehen, weil du mich immer angehört hast, du hast immer alles gewusst, was mir gefehlt hat.

- Mutter, schau mal, siehst du, was da abgeht, da hat irgendwie ein Rollentausch stattgefunden. Das, was du mir nicht gegeben hast, das hat mir jetzt meine Tochter gegeben. Und ich habe damit ihr Leben blockiert. Das kann doch nicht sein, wie findest du das? Los, antworte mir, wie findest du das?
Ilka ist wütend, greift nach dem Schlagstock und richtet sich auf und schlägt drohend ein bisschen auf den Boden.

„Das war deine Aufgabe, und das muss jetzt meine Tochter übernehmen. Das kann doch nicht sein. Wo warst du denn? Wach doch mal auf! ... Sie sagt: Beruhige dich mal, beruhige dich! ... Nein, ich will mich nicht beruhigen.“
Sie ruft ihren Vater herbei. „Vater, schau dir das mal an, und du bist auch daran schuld. ... Er sagt: Moment, sachte, sachte, mein Kind, setz dich erst mal ganz ruhig hin. ... Nein. Ich will nicht mehr ruhig dasitzen, da ist doch alles schief gelaufen. ... Ilka schreit und schlägt ... Das gibt es doch nicht. Das nützt nichts, dass du geknickt bist.

- Er sitzt so richtig in sich zusammengefallen in so einer Büßerhaltung da und denkt, ich hätte jetzt Mitleid. Scheiße mache ich. Meine Mutter geht jetzt grad ein Stück zurück und denkt sich: es ist mir lieber, die Zwei kämpfen. Sie will sich wieder mal aus der Verantwortung raus stehlen.
- Nee, Mutter, komm her. Ja, sie hält die Hände vor das Gesicht, das nützt aber nichts. ... Ilka schlägt kräftiger ...
„Was passiert“? – fragt der Therapeut neugierig. „Das ist so, als ob ein Auge so um die Ecke flitzt und sich so auf ihren Kopf setzt und mich da so abglotzt, also, beobachtet, was ich mache. Das findet die gut. Die findet das gut, dass ich mich engagiere.

- Hey, Mutter, das kann ja nicht sein. Du willst bei mir abgucken, wie ich es mache. Jetzt zieht sie das Auge wieder zurück. ... Ilka schlägt weiter
Mutter, das nützt jetzt nichts, ich möchte jetzt endlich meinen Weg gehen. Lässt du mich den gehen? ... Sie will schon Ja sagen, aber es kommt nicht richtig raus. ...... Sag Ja. Sag jetzt Ja, verdammte Scheiße. ... Die Tine sitzt da und ihr Gesicht wird so richtig hübsch, sie wird richtig so eine ganz tolle junge Frau, in dem Moment, wo ich meiner Mutter eins überbrate.“

Tine fühlt eine Art Erlösung, sie darf jung sein. „Sie steht da, hält die Arme hoch und sagt: ich darf jung sein. Ich darf machen, was ich möchte. Und ich weiß, dass das meine Mutter auch will.“

In der PSYCHE ist das evolutionäre Muster „Pubertät und Ablösung“ fraktal abgespechert und so reagieren beide Energiebilder. Ilka beginnt wieder kräftig zu schlagen. „Ich hasse dich dafür, du blödes Schwein. Ich hasse dich dafür, dass du uns so gepiesackt hast.

Die Tine – ihre Tochter – sagt jetzt: „Mutter mach weiter. Die muss endlich aus unserem Leben verschwinden, jetzt kriegt auch gleich mein Vater noch eine rein.“
Ilka schlägt weiter und ihre Tochter lobt sie dafür. „Mutter, das machst du toll. Erste Sahne. ... Weg mit euch, ich möchte euch nicht mehr sehen. ... Komm Mutter, lauf zur Höchstform auf.“
Wichtig ist nicht nur, das Ilka emotional ehrlich wird, sondern das sie auch ihrer Mutter aufzeigt, wo dies hin geführt hat, wenn sie ihr Kind nicht loslässt. Daher fordert der Therapeut sie dazu auf, denn die PSYCHE ist lernfähig.

„Mutter, guck mal, das gibt es doch nicht, Ich bin einmal in meinem Leben ausgebrochen, und das habe ich wirklich büßen müssen. Das war während meiner Studienzeit, da war ich nicht so angepasst. Und ihr habt mich dann wieder so richtig auf den Boden der Tatsachen gebracht. Ich weiß ja, wie es geht, und eigentlich habe ich damals Gefallen daran gefunden. Ihr habt das damals so schamlos ausgenutzt, als ich dann nicht mehr wusste, wie ich beruflich weitermache. Ich wollte da gerne so ein bisschen rumhängen. - Ich hatte damals in der Kanzlei meines Vaters gearbeitet, und das hat mich so angeödet. Mein Vater hat mich dann mal in sein Büro zitiert und gesagt: Sag mir mal was zu dieser Stromrechnung, und die ging mir am Arsch vorbei. ... schlägt wieder ... Ich sag dir das, Vater, die geht mir so am Arsch vorbei, was interessiert mich das, ob der Zählerstand stimmt oder weiß der Henker was. ... Ich hing da fest, vor lauter Verzweiflung habe ich viel gegessen. Du wolltest einen Nachfolger, Vater, das wusste ich, ich habe gedacht, mir fällt die Decke auf den Kopf. Abends bin ich dann bedienen gegangen in irgendwelchen Sportlergaststätten, und dann hast du, Vater mich zur Rede gestellt. Und du Mutter, hast dann gesagt, das passt doch nicht, was du da machst.“

Ilka darf nicht über die Situation reden, sonst wäre es eine Gesprächspsychotherapie, sondern muß jeweils in die Situation hineingehen und dort in der Gegenwartsform die beteiligten Personen ansprechen oder moderieren. Denn nur so verändern sich die abgespeicherten Informationen durch Rückkoppelung, die zur Selbstorganisation führt und neue Strukturen erschafft. Daher sagt der Therapeut: „Geh jetzt mal in diese Situation.“

Ilka geht mit ihrem Bewusstsein in diese Zeit und in diese abgespeicherten Erlebnisse.

„Also, meine Mutter sagt: Ilka, wir haben gehört, dass du abends bedienst, und das passt doch nicht. ... Ich mag aber meinen Job in der Kanzlei nicht, das gefällt mir nicht, ich will da raus. ... Dann hat mein Vater gesagt: ok, dann mach halt was anderes. ... Ich will das nicht zuhause machen, ich will mich auf meinen Steuerberater vorbereiten. Ich habe den hinters Licht geführt, ich wollte mein Lotterleben weiterführen.“ Da Ilka schon wieder über ihre Eltern redet, fordert der Therapeut zur direkten Rede auf: „Sag es ihm direkt. Du wolltest ja jetzt diesen anderen Teil raus lassen. Brav warst du lange genug.“

Ilka schlägt und schreit: „Ich will nicht, ich will keinen Scheiß Steuerberater machen. Ich will es nicht, es geht mir am Arsch vorbei. Ich möchte mein Lotterleben haben. Ich möchte rummachen, ich möchte dahin und dorthin, ich möchte nach Hamburg. Ich weiß gar nicht mehr, wie der hieß, zu dem will ich fahren. Und dann will ich woanders hinfahren und nicht hier rumhängen, das interessiert mich nicht. Ich möchte das jetzt ausleben, ich möchte gucken, was für mich richtig ist oder was falsch ist. Es ist mein Leben.“

Hier wird Ilkas Hauptthema sehr sichtbar: Sie hat sich nie von ihren Eltern abgelöst und ist ein Kind geblieben. – in der Pubertät stecken geblieben. In 2 Jahren wird genau dieses Problem zum unlösbaren Hindernis und Ilka verstirbt. Die Eltern haben wie viele andere in dieser Zeit versucht ihr Kind mit Macht zu lenken, statt in die Selbständigkeit zu fördern. Ihr Kind ist daher nicht wirklich lebensfähig und die Evolution selektiert sie aus. Ist Krebs unter diesem Gesichtspunkt unbewusst von den Eltern erzeugt? Auch die Oma hatte schon Brustkrebs, also das selbstähnliche Thema.

Der Therapeut verstärkt sie in dieser Sichtweise: „Ja, das ist dein Leben. Guck mal, was er sagt dazu.“ Ihr Vater antwortet: „Ja, wenn du das so machen willst, ich habe das auch nicht machen können, dann enterbe ich dich. - Ich meine, das Erbe hatte ich schon mit einberechnet. Das ist Scheiße gelaufen. ... Vater, über das Erbe können wir jetzt nicht handeln, das bleibt mir, das brauche ich. - Vater, ich merke jetzt auch, wie es in dir kocht, weil du das auch gerne gemacht hättest. Und jetzt stehe ich vor dir und fordere es ein. Und du willst mich einfach bremsen, du willst mich bremsen.

Der Therapeut bestärkt sie in ihrer Haltung: „Sag ihm ruhig, du lässt dich von niemandem mehr bremsen, du gehst jetzt deinen Weg. Also, setz dich durch.!
Ilka: „ Ich lasse mich durch dich nicht bremsen, und das Geld habe ich mir verdient. Ich bin auf die Welt gekommen und habe dir alles Mögliche gezeigt. Du wolltest ja nicht hingucken, das ist dein Problem. 19 Jahre sind jetzt genug, du hättest genug von mir lernen können, jetzt ist Schluss. Das Erbe her, und ich gehe.“
Ilka hat offensichtlich das Gefühl, sie war für ihren Vater da und nicht umgedreht. Der Therapeut unterstützt weiter: „Eigentlich müsste er stolz sein auf dich, du bist selbstbewusst, gehst deinen Weg, er hat sich gar nicht richtig getraut.“

– „Vater, du hast dich nicht getraut, ok, du hast gleich Familie gehabt, zwei Kinder, das war aber deine Entscheidung. Gut, du hattest auch die Unterschenkelamputation, und dadurch warst du ein bisschen gebremst. Aber, du hast doch gut ausgesehen, hättest du halt was daraus gemacht. Du hast doch immer gesagt, du wärest selbst mit einem Holzbein schneller als ich. Hättest du halt was daraus gemacht. - Vater, ich möchte jetzt eine Entscheidung haben, diese Entscheidung ist für mich lebensnotwendig. Ich sage dir, treffe die Richtige! - Vater, ich merke, wie du ins Wanken kommst. Du hast das so noch gar nie gesehen. ... Nee, hat er nicht, er hat es nicht gemerkt.“

Der Therapeut provoziert weiter: „Du warst zu brav, Ilka, das ist nicht aufgefallen, er hat das nicht mal vermutet. Frag ihn mal, ob das so war.“
Ilka: „Hast du ... ah, ok, du hast es mir nicht zugetraut! Das machen ja die Wenigsten, das ist ja eigentlich auch meine Masche. Ilka ist wütend und schlägt weiter. Der Therapeut erklärt den Zusammenhang provokativ neu: „Da hast du dich selbst gelinkt, auf harmlos gemacht, und keiner traut dir was zu.“

Der Vater wird einsichtig und Ilka spürt dies. „Irgendwie will er mir den Weg nicht verbauen. - Vater, was ist denn dein Beweggrund? Du siehst ja anscheinend, dass mein Weg doch wichtig ist, dass ich den gehen muss? Was bringt dich ins Zweifeln? ... Er sagt: Eigentlich habe ich das alles hier für meine Kinder geschaffen, und ich habe ja meine Kinder immer geliebt. ... Das wussten wir ja auch. Ich weiß, dass du das alles nur für deine Kinder gemacht hast, du hast uns beide geliebt, auch wenn ich dir vielleicht ein bisschen näher war. Aber mein Bruder hat dann später aufgeholt, als ich eine Zeitlang in Ungnade gefallen war. - Vater, kannst du mir sagen, liebst du mich jetzt genauso ... ? Weißt du noch, wie das war, als ich dir als kleines Kind zu Weihnachten vor Aufregung aufs Hosenbein gepinkelt habe? Dann bist du sogar hingegangen und hast mich gewickelt. Liebst du mich jetzt genauso wie damals? ... Ja, da hat sich nichts geändert. ... Das tut mir aber gut, das zu hören.“ Ilka weint – genau danach hatte sie immer gesucht. „Vater, danach habe ich die ganze Zeit gesucht, dass du mich wieder so liebst wie am Anfang.“

Ilka soll ihre Tochter Tine und sich selbst als inneres Kind beim Opa zusammenführen. Dies ergibt neue noch nie dagewesene Verbindungen in der PSYCHE und da es erlebnisorientiert geschieht, ist diese Qualität auch neuronal verankert. Das Gehirn verändert sich und dadurch auch der Körper – der Krebs kann sich mehr und mehr auflösen. Die Spannungsbilder der nicht gelungenen Pubertät sind ein Aspekt zur Entstehung des Brustkrebs rechts und den Lympfknoten links.Ilka fordert ihre Tochter auf: „Tine, komm wir gehen mal zu Opa. Wir sitzen jetzt da, der Opa in der Mitte und wir außen rum. Wir bewundern den Opa oder meinen Vater, das hat er sich auch immer gewünscht ... Vater, durch deine Großzügigkeit und Großherzigkeit hast du das erreicht, was du immer wolltest. Ganz einfach. Die Tine hat dich eigentlich immer geliebt, genau wie ich das auch immer gemacht habe. Das hätten wir natürlich alles einfacher haben können, wir hätten nur aufeinander zugehen müssen und versuchen müssen, den Anderen ein bisschen zu verstehen. Wenn man liebt, kann man auch beim Anderen Dinge akzeptieren, die man selber nicht so mag oder versteht. ... Er bejaht das jetzt.

- Vater, jetzt möchte ich von dir wirklich wissen, stehst du bedingungslos hinter mir, auch, wenn ich Scheiße mache, auch, wenn ich hier die Sau raus lasse? ... Ja. Ich weiß das jetzt, manchmal machst du Scheiß, manchmal bist du beim Lernen ein biss-chen kompliziert, aber du gehst deinen Weg. ... Bedingungslos, Vater? ... Ja, bedingungslos.“

Ilka fühlt sich ganz ruhig und rund, „aber total schlagkräftig, kraftvoll“ – sagt sie. „Ja, es ist nicht so anstrengend, es ist klarer für mich, es kommt klarer rüber, wo es für mich hingeht. Ich brauche jetzt nicht mehr so viel ausprobieren, was richtig ist, weil ich gestärkt bin. - Vater, ich finde das toll, das war das, was wir beide immer gewollt haben, ich musste jetzt 54 Jahre alt werden, das wir uns dahingehend arrangieren konnten.“ Der Therapeut wirft noch ein: „Und du musstest erstmal heftig krank werden.“

Ilka: „Er sagt: ok, du hast viel dabei gelernt. ... Ja, das stimmt. ... Er sagt auch: Das ist dein Werkzeug für deine Zukunft.“

Hier wird deutlich, das die heutige Ilka damit gemeint ist, aber wir haben versäumt, die Energiebilder „Pubertierende“ und „inneres Kind“ klar voneinander abzugrenzen. In der heutigen Arbeitsweise der Psychobionik 3.0 wird nachgeschaut und getestet, ob jeweils die genannten Urbilder erlöst sind. Diese sind fraktal aufgebaut und daher ist beispielsweise auch der Pubertierende von Ilkas Vater zu überprüfen. Wir überprüfen hier leider nur das Verhältnis des inneren Kindes zu seinem Vater und Mutter.

Therapeut: „Dann hol doch mal die kleine Ilka herbei, guck mal, wie alt sie ist, wenn sie auftaucht.“ – Ilka: „Ilka, komm mal her. Die hat einen Schulranzen auf, sie ist sechs oder sieben, und sie sagt: ok, jetzt geht es mal hier weiter, ich will was lernen. Die will sich hier gar nicht aufhalten. - Mein Vater sitzt so selbstgefällig auf einem Stuhl und sagt: Oh, das habe ich gut gemacht.

Die Mutter kommt jetzt aufgemotzt rein und sagt zum Vater: ok, los, wir haben jetzt was zu tun. Das sieht so aus, als ob sie ihre Stellung als Frau in der Familie wieder hätte. - Mutter, das finde ich jetzt toll. Ich möchte jetzt mal ein bisschen hingucken, wie du, Mutter das machst. Mutter, ich will das jetzt mal sehen, wie du den Vater verführst, ich möchte Zuschauerin sein. - Das ist ja witzig, und plötzlich starten die durch. Das ist kaum zu glauben.

- Das ist total liebevoll. Ich habe von meinen Eltern ein altes Bild gefunden, da sitzt sie bei ihm auf dem Schoß, die necken sich.
- Das ist total neu, das habe ich noch nie gesehen. Ich habe nie gesehen, dass die sich in den Arm genommen haben, ich kann mich nicht erinnern. Deshalb musste ich das mit meinen Freunden erstmal alles so ausprobieren, weil ich es von zu Hause aus nicht kannte. Auch, das Zuneigung gepflegt wurde, nein, es gab immer nur Pflichten, was hast du erreicht, wie ist der Kontostand? Was anderes gab es nicht, das waren die Hauptthemen.“

Der Therapeut ist zufrieden: „Das ist ja toll, jetzt haben wir deine Eltern als Liebespaar, das innere Kind ist frei und fühlt sich gut. Und was macht deine Tochter? Die dürfte ja jetzt nicht mehr Mama für dich spielen.“ - „Nee, nee, die sitzt da und lächelt nur noch, ... du hast ein helles, lichtvolles Gesicht, es sieht aus wie beleuchtet, dein Gesicht ist so jugendhaft, so zart, als ob du grade erblüht wärest, wie eine Blume, die zum ersten Mal in ihrem Leben Wasser kriegt.“ – berichtet begeistert und gleichzeitig erstaunt Ilka über ihre Tochter.

Der Therapeut fragt nach: „Spür mal, ob sich in dir was verändert hat, dass du auch die Mutterrolle annehmen kannst. Ich hatte vorhin die Idee, dass du vielleicht die Mutterrolle deswegen nicht richtig angenommen hast, weil du deine Mama nicht so richtig als Mama akzeptiert hast. Oder sie nicht so haben wolltest oder nicht so werden wolltest wie sie.“

Ilka bestätigt dies: „Ja, ich wollte nicht so werden wie meine Mutter. Da habe ich mich das ganze Leben lang gegen gewehrt, ... Mutter, für mich war das immer schlimm, du wurdest nur geduldet, der Vater hat zwar direkt nichts gesagt, dich aber nie mit Respekt behandelt. Ich habe das schon getan, aber so war halt die Atmosphäre bei uns zuhause.

- Ich wollte nie so werden wie du, ich wollte erfolgreich werden wie der Vater, aber nie so unterwürfig und mit meiner Meinung mich zurückhaltend wie du. Immer so dieses Gedeckelte, das wollt ich nie, weißt du, Mutter, das hat bei mir bewirkt, dass ich oft Sprachschwierigkeiten hatte. Ich habe dann immer nur halbe Sätze gesprochen, weil ich mich nicht traute, die ganze Wahrheit zu sagen, und ich hätte mir ja auch Feinde machen können.“

Der Therapeut kommentiert: „Also, immer die Kontrolle behalten, immer aufpassen, niemals autonom drauflos reden.

Ilkas befragt ihre Mutter: „Du hast mich ja jetzt schon mit einem Auge beguckt oder belauert, fast schon, findest du das denn auch gut, was ich jetzt mache? ... Ja, ich finde das toll, weil ich es hätte auch machen sollen. Für mich war es das kleinere Übel, immer zurückzustecken, und ich habe es ausgehalten.“
Der Therapeute erläutert: „Das war ihre Taktik, um durchzukommen. Eigentlich hätte sie es gerne gemacht wie du, sie hat sich nur nicht getraut. ... Jetzt hast du deine Eltern hinter dir, wie ist das? Die sind sogar stolz auf dich.“

Kinder müssen sich immer weiter entwickeln, wie ihre Eltern. Die Muster der Eltern müssen aufgelöst werden – die Evolution will das so.
Wir wollen die Veränderung testen. Sind die Eltern wirklich erlöst und stehen hinter ihrer Tochter?

„Die neue Ilka ist da, Mama und Papa sind da, die Kleine ist da, jetzt geh mal durch dein Leben hindurch, und lebe das wirklich auch mal so lebendig, und hole dir diesen Mann, auf den du Lust hast und gucke, ob deine Eltern einverstanden sind. Wir testen jetzt mal so ein bisschen. So mit 19 hattest du doch diesen einen Mann, flirte mal mit dem rum, vor den Augen deiner Eltern, und guck mal, ob das alles ok ist.“

Ilka ist begeistert: „Der ist ja meine erste große Liebe gewesen, den hole ich jetzt mal her ... so viel zu reden gibt es da gar nicht, wir kommen gleich zur Sache“
- Meine Mutter sagt: ich muss mich ja wirklich über meine Tochter wundern, ich bin richtig stolz auf sie. ... Mutter, ich wusste schon immer, dass du neidisch auf mich bist ... und mein Vater sagt: mein Gott, ist das toll, jung zu sein.

Ilka ist ganz betroffen über ihre erlösten Eltern: „Die sitzen da und gucken zu und finden es toll. Die sind wirklich auch stolz auf sich, dass sie das so hingekriegt haben. Das war immer ihr innigster Wunsch, und das hat solche Umwege gebraucht.“

Ilka geht weiter in ihrem Leben vorwärts. „Mit 26 habe ich ja dann geheiratet, das hat sich halt so ergeben. - Ja. Das war jetzt nicht schlecht. Gut, das Beste daran war sicherlich unsere Tochter.“ – meinte sie zu ihrem Mann gewandt. „Durch die Tochter konnte ich viel klären, du hast noch ein bisschen Klärungsbedarf, aber das ist dein Bier. Es ist klar, mit meinem heutigen Wissen, hätte ich meinen Mann nach maximal drei Jahren verlassen. - Der merkt jetzt, dass er mich toll fand, aber viel zu anstrengend.

Warum hat Ilka diesen Mann genommen? In der Psychobionik schauen wir aus der Position der Ahnen, um diese Attraktionsmuster aufzudecken. Hier lasse ich sie interpretieren. „Was hast du von ihm gebraucht, was war es denn? Spür mal hin oder frag ihn.“ Er war sicher ein Papa-Ersatz. Ilke bestätigt es indirekt: „Er hat mich behütet, ich war damals mit einem anderen Mann zusammen. Er war der Erste, der gesagt hat, ich werde um dich kämpfen. Das hat mir imponiert, und er hat mich gehabt.“
Die Sehnsucht einer Prinzessin gilt dem Prinzen, dem Helden. Die Bemerkung des Therapeuten klingt provokant: „Also, eigentlich wolltest du den Helden. Es hat sich nur rausgestellt, er war keiner.“

Ilka bestätigt dies: „Genau. Ich hab dann für die Familie gekämpft. Er war immer dabei und hat mir den Rücken gestärkt, dass muss ich schon sagen. Ich hatte Narrenfreiheit.“ Der Therapeut wird deutlicher: „Du hattest eigentlich einen Papa im Rücken, guck mal genau hin, eigentlich hättest du einen Papa gebraucht.“ Jetzt sieht es Ilka auch. „Ja, das stimmt, den hatte ich damals ja nicht.“

Der Therapeut erklärt seine Sichtweise: „Deswegen hast du dir einen Papa-Ersatz gesucht, ein Mann hat dir nicht den Rücken zu stärken. Ein Mann hat vor dir zu stehen oder neben dir.“ Ilka bestätigt auch dies. „Als unsere Ehe auseinander gegangen ist, ist das natürlich weggefallen, das war dann auch das einzige, was mir gefehlt hat. -
Vater, mein Mann ist ein ganz Lieber, aber wir passen einfach von der Grundstruktur nicht zusammen. Ich will in eine ganz andere Richtung ... Mein Vater freut sich und sagt: endlich, das habe ich dir doch schon immer gesagt! ... Vater, ich muss meine eigenen Erfahrungen machen“ - protestiert Ilka.
„Er hätte dir den Rücken stärken sollen, dann hättest du keinen Papa-Ersatz gebraucht.“

Ilka: „Er ist mir damals in den Rücken gefallen, weil seiner Meinung nach dieser Mann nicht in unsere Familie passte. Mein Mann war beruflich immer fit, er konnte mich gut ernähren.“ Ilka wendet sich ihrem Exmann zu: „Auch wenn wir uns jetzt trennen, bin ich dir unendlich dankbar, dass wir dieses Kind gemeinsam haben, das war für mich sehr wichtig. Die Tine ist wirklich ein Kind der Liebe, aber unsere Zeit ist jetzt einfach vorüber, ohne Gram.

Wir sind ja auseinander gegangen, ich kenne auch seine jetzige Frau. Ich bin froh, dass die jetzt miteinander schlechte Laune haben und ich nichts mehr damit zu tun habe. Das brauche ich nicht mehr. Nach der Trennung hätte ich erst mal Geld gebraucht, eine neue Existenz ... mein Vater hat gesagt: Ok, was möchtest du machen? Das Beste wäre gewesen, hätte ich mich gleich zu diesem Zeitpunkt selbstständig gemacht. Ich habe damals Mode entworfen, ich hatte ja schon ein kleines Unternehmen, das ich hätte weiter führen können. Da konnte ich meine Kreativität gut leben, da hatte ich tausend Ideen. Ich bin mir sicher, es wäre für mich ein Leichtes gewesen, Kontakte zu knüpfen und Erfolg zu haben. Das hätte ich gerne gemacht.“
Ilka muß ihre große Liebe noch einmal verabschieden und so schauen wir, wie er jetzt in ihrer PSYCHE auftaucht.
Ilka ist traurig: „Wir sind so abrupt auseinander gegangen und habe nie mehr was voneinander gehört. Das war nicht gut, weil dafür war die Zeit zu schön.“
Sie ruft ihn: „Weißt du, du mit deinen vielen Frauen, da hast du mich einfach ein bisschen überfordert in der Situation. Wenn ich im Leben schon was erlebt gehabt hätte, dann hätte ich dir besser gegenüberstehen können. Ich war dann damals ziemlich cool, nach dem Motto, wenn nicht du, dann halt ein Anderer, aber das war ja eigentlich nicht meine innere Einstellung. Ich wäre gern in das Bewusstsein gekommen, dass uns Zwei was verbindet. Ich weiß ja bis heute nicht, ob uns Welten getrennt haben. Du warst halt im Beruf gut, du warst der Toparzt, und ich war die Kreative. Als meine Eltern dich festnageln wollten, bist du ausgerastet und hast nicht zu mir gestanden. Dann fingst du mit deinen vielen Frauen an, und das war blöd. Das hätte ich mir gewünscht, dass wir das gemerkt hätten, dass das nicht passt.

Das sieht er auch so, er findet, dass wären wir uns eigentlich schuldig gewesen, weil es einfach toll war, mit uns. Es war spannend vom ersten Augenblick an, das war der Adrenalinstoß pur. Der hat dann irgendwie eine Klinik gehabt und ist ins Ausland gegangen und scheint ein bisschen durcheinander im Kopf zu sein. Das hat wahrscheinlich auch was mit ihm gemacht. Ich möchte keine Sekunde missen, das war toll. Jetzt bin ich durch meinen Vater etwas gestärkter.

Vater, dadurch, dass du mir den Rücken gestärkt hast, gehe ich da ein bisschen gestärkter raus. Ich muss mir nicht meine neue Position erkämpfen und mich immer wieder beweisen. Das hat mich irgendwann mal angekotzt. Immer wieder musste ich mich beweisen, ich wollte einfach mal ich selbst sein. Ich wollte nicht immer geschminkt da rumlaufen, ich wollte mal rumhängen. Mein Freund hat immer gesagt, wenn du zuhause bist, lässt du dich ganz schön gehen. Das waren die Alle nicht gewohnt, aber ich wollte mich auch mal gehen lassen, das gehört auch zu mir.“

Leider hat dieser Anteil in den letzten 2 Jahren die Oberhand bekommen, bis sie starb

Doch im Moment geht es Ilka sehr gut. „Das ist so, als ob ich jetzt eine Ozontherapie hinter mir hätte, das ist der Jungbrunnen, schlechthin. Es fühlt sich an, als ob meine sämtlichen Zellen frisch mit Sauerstoff durchlüftet wurden.“ Ihr Papa spürt das auch:
„Ja klar. Der wird gleichzeitig mit mir jung.“

Die Sessionzeit ist noch nicht zuende und so arbeiten wir an dem nächsten wichtigen Urbild: Der inneren Frau. Der Therapeut fragt nach: „Haben wir schon mal mit ihr gearbeitet?“ – Ilka erinnert sich: „Kurzfristig, da kam diese unheimlich schöne Seejungfrau, die dann gleich wieder verschwand.“

Der Therapeut gibt folgende Anweisungen: „Seejungfrau, ok, die haben keine Füße. Da muss man immer aufpassen, wer da so kommt. ... Gut, dann gehst du mal ans Meer, setzt dich da an den Strand, schau mal nach links, da kommt von ferne ganz langsam ein Punkt auf dich zu, der wird immer größer und größer, das ist deine innere Frau. Sie kommt so langsam auf dich zu, dass du sie beobachten kannst, ihren Gang, ihre Haltung, ihr Aussehen allgemein oder auch, wie sie auf dich reagiert, wenn sie näher kommt, welche Gefühle du bekommst, wenn sie da ist, was sie sagt. Lass dir ruhig ein bisschen Zeit, wenn sie näher kommt, deine Weiblichkeit, deine innere Frau, schau sie dir genau an.“

Ilka: „Es ist eine Frau mit langen Haaren, die hat ein bisschen älteres Gesicht, aber einen ganz jugendlichen Körper. Sie kommt daher mit einem leichten erhabenen Gang, fast so majestätisch und setzt sich zu mir, aber nicht in den Sand, sondern sie nimmt ein Tuch und setzt sich darauf. Sie schaut mich an und sagt: mein Gott, wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen. Ich bin darüber schon ergraut.

- Mir bleibt fast das Herz stehen, ich könnte sie.... dich immer nur angucken. Ich bin erschlagen von dieser Schönheit, so wie handlungsunfähig, wenn ich dich sehe. In meinen Händen ist jetzt wieder dieses taube Gefühl, als ob ich wieder in Ohnmacht falle. Ich frage mich, habe ich gepennt oder hat sie gepennt?
- Kannst du mir mal sagen, wer von uns beiden gepennt hat? Das ist so ein Moment, wo wir beide aus unserer doch etwas leblosen Haltung raus kommen und uns bewegen und uns wie zwei Freundinnen austauschen. Wo sind wir geblieben?“

Ilka soll mit ihrem Bewusstsein ganz in sie hineingehen, denn sie ist ein Teil ihrer PSYCHE. „Was du machen kannst, geh mal in sie rein, spür sie mal, schau mal aus ihren Augen heraus, fühl mal, wie es ist, wenn du ganz Frau bist, wenn du ganz in diese Weiblichkeit rein gehst, wenn du nur in diesen Teil rein gehst. Das ist ja ein Anteil von dir. Männlich, weiblich, jeder Mensch hat ja beide Energiequalitäten. Guck mal, wie dann die Welt aussieht oder sich anfühlt.“
Ilka beschreibt etwas zeitloses, ewiges: „Die Welt fühlt sich für mich ein bisschen so an, als ob sie stehen bleibt. Als ob wir jetzt hier am Ufer unseren Raum haben, und da draußen ist der Marktplatz, da bewegt sich aber nichts. - Warte Mal, das ist nicht ewig, es ist mehr das Gefühl, als ob das irgendwie zum Leben erweckt werden möchte.“
„Ok, so ein bisschen wie Dornröschen, alles ist im Schlaf und still, hundert Jahre geschlafen?“ – fragt der Therapeut.

Betroffen redet Ilka mit ihrer inneren Frau: „Weißt du, das ist schön, dass wir da so sind und der Marktplatz vor uns, aber da lebt nichts.“
Wie kann man diese tote Welt aufzeigen? Der Therapeut schlägt vor, die innere Frau solle ihr mal ihr Reich zeigen. „Ja, da ist offensichtlich noch eine Seite in dir, die ins Leben will, die noch ein Potential hat, das noch nicht gelebt ist. Frag sie doch mal, ob sie dich mal mitnehmen will in ihre Welt, in ihr Reich, in ihr Zuhause. Schau mal, wie sie lebt, in welcher Welt sie ist, wie es sich anfühlt.“

Ilka berichtet: „Wir gehen jetzt in ihr Haus, ein kleines Häuschen am Waldrand, es kommt mir vor wie ein Lebkuchenhaus. Sie macht den Ofen an und setzt sich in den Schaukelstuhl, sie legt eine Schallplatte auf. Ich sag zu ihr: auf dem neuesten Stand bist du auch nicht.“ Belustigt meint der Therapeut: „Na, die war wahrscheinlich ewig nicht im Leben, die hat die alte Musik von früher.“

Ilka berichtet weiter: „Sie sitzt jetzt so in ihrem Schaukelstuhl und nimmt ein Wollknäuel und dröselt etwas schon Gestricktes wieder auf und strickt einen neuen Schal. Sie steigt in ihre Pantoffeln und sagt: Ja. Ja.“

Der Therapeut lästert weiter: „Deine innere Frau klingt so ein bisschen nach einem alten Mütterchen, Lehnstuhl und stricken und so. Die ist echt nicht mehr auf dem neuesten Stand.“ Ilka hat es auch bemerkt: „Das ist mir auch aufgefallen.“ Was ist ihr passiert?
„Frag sie doch mal, was ist passiert, dass sie sich so zurückgezogen hat, in diese Welt. Es gibt ja auch diese ganz lebendige, erotische, weibliche Welt, mit viel Spannung.“

Sie hat offensichtlich vergebens auf ihren Prinz gewartet. „Innere Frau kannst du mir mal sagen, weshalb du dich so zurückgezogen hast? Dein Leben ist ja jetzt nicht sooo spannend. ... Es hat sich irgendwie nicht so ergeben, da ist niemand vorbei geritten.“
„Ah ja, sie hat auf den Prinz gewartet, und der ist nicht gekommen. Sie hat resigniert, so was?“ – „Ja, ein bisschen schon. - Kannst du mir mal sagen, welche Situation in deinem Leben dazu beigetragen hat, dass du dich so zurückgezogen hast. ... Da kommt mir jetzt ganz spontan eine Situation, da habe ich mal so ein Tantra Seminar in Griechenland gemacht. Wir haben eine Übung gemacht, wobei sich jeder Mann die Frau genommen hat, zu der er sich hingezogen fühlte. Zu mir kam keiner! Ich muss dazu sagen, ich bin kurz nach dem Scheitern der zweiten großen Liebe nach Griechenland gefahren. Bei der Übung haben mir die Männer dann sagen sollen, warum sie nicht zu mir kamen und dieser eine hat dann gemeint, das wäre zu anstrengend mit mir. Ich dachte mir, mit mir kann es kein Mann aushalten. Ich bin bisher keinem Mann begegnet, der es mit mir ausgehalten hätte, der mich auch einfach mal hat spinnen lassen. Die waren immer überfordert. Die sind nie zu meinem richtigen Kern gekommen.“

Ilka kann leider nicht wahrnehmen, das die Welt ein Spiegel ist. Sie projeziert. Ilka ist leider nie zu ihrem Kern gekommen und wartet auf den Erlöser. Doch wie kann man ihr das aufzeigen?

Ilka geht noch einmal in diese Situation: „Ich spreche jetzt mit diesem Mann: Ich möchte dir sagen, das du einfach nicht die Fähigkeit besitzt, hinzuschauen, wer dir gegenüber steht. Ich möchte das, was du mir gegeben hast, wieder zurückgeben. Das ist nicht mein Unvermögen, sondern deins.“ – projeziert sie weiter.
Der Therapeut regt an, sie solle ihm mal ihr wahres Gesicht zeigen in Gestalt ihrer inneren Frau. Ilka zeigt sie ihm: „Jetzt möchte ich dir mal zur Krönung dieses Gesprächs meine innere Frau zeigen. ... Er sagt dann: oh, du bist ja gar nicht so.“

Ilka zeigt offensichtlich nicht ihre wahre Natur und so soll sie ihre innere Frau befragen, warum dies so ist. „Jetzt frage mal deine innere Frau, warum sie sich damals nicht gezeigt hat. Die war ja offensichtlich nicht so sichtbar. Es liegt ja auch ein bisschen an ihr, wo war sie da?“

Ilka befolgt den Ratschlag: „Innere Frau, wo warst du denn damals, warum hast du dich nicht gezeigt? Warum hast du in dem Moment nicht den Mut gefasst? ... Ich war feige, ich war enttäuscht von der vorhergehenden Liebe, ich wollte nicht, dass mir das jetzt öfter passiert.“

Ilka hat ihre Enttäuschung nicht verarbeitet und dicht gemacht. Kein Wunder, das sie dann nur Männer anzieht, die sie nicht wirklich wollen, weil sie nicht frei ist, sondern noch von dem letzten Liebhaber negativ besetzt sind. Daher kam kein Mann auf sie zu. Ilka muß mit ihrer letzten Enttäuschung reden. „Sag es dem Mann vorher, von dem du dich so spontan getrennt hast, wo du so stolz warst, da hat sich deine innere Frau zurückgezogen. Hol den herbei, sag es ihm, zeig es ihm.“
Ilka redet mit dem neuronalen Bild ihrer großen Liebe. „Schau, das hast du mir hier hinterlassen. Eine Frau, die sich nicht mehr traut. Ich bin dir wirklich mit offenem Herzen entgegengekommen, und du hast mir irgendwie einen Keil in meine Offenheit reingerammt, dass ich mich zurückgezogen habe, dass ich mich in meiner Weiblichkeit verletzt fühlte. Ich habe mich gekränkt gefühlt, diskriminiert. Ich habe auf Hochtouren gedreht und du hast mich einfach so fallen lassen.
Meine innere Frau hat sich seit dieser Zeit einfach zurückgezogen, sie wollte nicht mehr. Sie wollte einfach nicht mehr so viel geben.“ - „Ja, und jetzt sitzt sie in der Hütte und strickt einen Schal. Kein Wunder, dass da kein Prinz mehr vorbeikommt.“

Im folgenden wird sichtbar: Ilka hat sich schon bei ihrer zweiten Liebe nicht mehr so geöffnet, denn ihr Herz hing immer noch an ihrer ersten großen Liebe. Dies zeigt ihr die innere Frau klar auf. Bei dem Arzt hat die innere Frau nicht mehr wirklich aufgemacht und lieber dann den Lehnstuhl gewählt. Daher kommt auch kein echter Prinz mehr vorbei. Sie reiten weiter und Ilka bleibt alleine. „Das war halt ein toller Mann, ich bin keinem tollen Mann mehr begegnet.“

Der Therapeut fühlt sich bestätigt: „Genau das ist es. Du bist deshalb keinem Prinzen mehr begegnet, weil du hängen geblieben bist. Wenn du als innere Frau weitergehst, findest du nur noch tolle Männer. Aber du bist hängen geblieben. Mach das deiner inneren Frau mal klar, die steht immer noch neben ihm, guck doch mal hin. Die hat nicht losgelassen, die klammert immer noch.“ – „Hast du ihn losgelassen? - Nee, so richtig losgelassen hat sie ihn eigentlich nicht.“

Der Therapeut erklärt: „Sie will ihn nicht mehr, hat ihn aber auch nicht losgelassen. Die ist trotzig und bockig. Kein Wunder, dass da kein Mann andockt. Die ist total stinksauer auf den Typen, der sie hat hängen lassen. Sie zieht sich zurück von der Welt, hat es noch mal versucht bei dem zweiten „Prinzen“, der wollte auch nicht, und seit der Zeit strickt sie am Schal irgendwo im Lehnstuhl. Und die ist hübsch, guck doch mal, wie lebendig die ist, die hat doch Lust aufs Leben. - Ihr habt nicht richtig Abschied nehmen können, nicht heulen können.“ – „Nee, - Ich habe einen richtigen Druck auf dem Kopf.“

Die nächste Session ist wichtig zur Beziehungsklärung. Ilka muß wieder frei werden. Die gebundene Energie muß wieder fließen. Ihr Vater will ihr dabei helfen. Ihre erste Liebe hält sie noch gefangen. Wie sieht jetzt der Eingangsraum aus? „Meine Tochter ist weg. Da steht noch das Bett mit diesen roten Tüchern ... das Ganze hat jetzt so einen verführerischen Hintergrund.“

Ilka will sich mit ihrer ersten großen Liebe treffen und Abschied nehmen. Sie bekommt plötzlich starke Kopfschmerzen. „Kopfschmerzen, könnt ihr mir mal sagen, weshalb ihr jetzt aufgetaucht seid? ... Ja, das ist ein blödes Thema. - Da sind so viele Bilder von ihm in mir, so wie er war, der hat alles auf die Reihe gebracht, der war Spitzenklasse.“

Der Therapeut bestätigt sie: „Ja klar, und da kommt kein Mann mehr ran! ... Das heißt aber auch, dass du dir sämtliche anderen Männer verboten hast, und dir verboten, mit ihnen in Begegnung zu gehen. Wenn du auf einer bestimmten Ebene bleibst, kriegst du von dem Mann auch nur diese Ebene, und der hat dann keine Chance.“ Ilka entgegnet: „Jetzt will ich, ich will das jetzt alles gnadenlos auf den Tisch bringen. Jetzt ist Schluss, ich will das nicht mehr. Aber mir ist jetzt auch klar, dass ich die Zeit gebraucht habe. Mein Körpergefühl ist jetzt ganz anders, als ob sich da wirklich was löst, als ob so eingeschlafenen Körperteile sich lösen würden, wieder aufwachen.“

Ilka ist 56 Jahre und hängt innerlich noch an einem Mann, in den sie sich mit 19 Jahren verliebte. Ihre Sehnsucht wird wieder freigelegt. Junge Leute verlieben sich schnell, ältere tun sich oft schwer, da sind diese ganzen Mauern davor - die Verletzungen.

Ilka bestätigt dies: „Ich war wie abgeschnitten, da kam einfach niemand mehr vorbei, der mir so richtig gut gefallen hat.“

Das liegt nicht an den Männern, sondern an der Anziehung. „Das ist ja das Verrückte, dass du immer wieder ganz spezielle Typen anziehst, weil du ja ein Attraktor bist für die. Wenn du immer wieder auf dieselben Männer triffst, dann liegt es knallhart an dir, die anderen siehst du nicht. Der Prinz reitet vorbei, und du siehst ihn nicht.“